Wie der Honig ins Glas kommt... 

Gelsenkirchen-Buer, 22.06.2008, Alexander Becker

 

... und noch einiges mehr konnten Interessierte beim „Tag der Biene” am Samstag auf Hof Holz lernen. Imkerverein Gelsenkirchen informierte, Kinder durften selbst Honig schleudern

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.” Das befand Albert Einstein in Bezug auf die wichtige Arbeit, die die Bienen bei der Bestäubung der Pflanzen leisten. Und wie kommt zum Beispiel der Honig in das Glas?

Allerlei gab's zu erklären am Samstag auf der Begegnungsstätte Hof Holz, wo die Imker Helmut Schenk und Heinz Ilgner beim Tag der Biene Frage und Antwort standen.

„Es besteht teilweise großes Interesse”, sagt Ilgner. Besonders die Kinder seien wissbegierig, aber auch manche Erwachsene.

„Ein Teil hingegen kauft bloß ein Glas Honig. Das ist wie beim Strom. Für viele kommt der ja auch einfach nur aus der Steckdose.”

Dabei sei das Leben im Bienenstaat faszinierend – und bis der Honig fertig ist, hat auch der Imker einiges zu tun:

Das Leben der Biene, die im Gegensatz zu ihren männlichen Artgenossen – Drohnen – aus unbefruchteten Eiern schlüpft, beginnt als Putzbiene, erklärt Ilgner. Dann folgt der nächste Schritt auf der Karriereleiter: „Die Wachsdrüsen entwickeln sich und die Bienen werden zu Baubienen.”Bis die Tiere erstmalig den Stock verlassen, als Flugbiene, müssen sie zuerst die älteren Jungtiere und dann die ganz jungen Jungtiere füttern.

Schließlich kommt der gefährlichste Teil, das Leben als Flugbiene, die den Nektar in den Stock bringt. „Weil die Tiere so schwer arbeiten müssen, leben sie auch nur fünf bis acht Wochen.” Die Jungen, die im Herbst schlüpfen, halten Winterschlaf. „So überlebt der Stamm die kalte Jahreszeit.”

Was die Bienen im Übrigen grundsätzlich von Hornissen oder Wespen unterscheidet, so Schenk in einem Vortrag. „Da überlebt nur die Königin über den Winter.”

Aber zurück zu den emsigen Bienen: „Der Nektar wird zum Stock gebracht. Dort wird er zum Honig, indem er mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert wird”, erklärt Ilgner weiter. Außerdem entziehen die Stockbienen, also alle Tiere, die nicht den Job der Flugbiene machen, dem Nektar die Flüssigkeit. „Schließlich werden die Waben, in die der Honig kommt, verdeckelt.”

Der Imker muss die Verdeckelungen abmachen. „Mit einer Schleuder wird der Honig dann herausgeschleudert”, so Ilgner. „Zuletzt muss er noch zwei bis drei Tage stehen bleiben und abgeschäumt werden, damit kein Wachs mehr im Honig ist.” Und da die Menschen den Bienen mit dem Honig die Futterreserve wegnehmen, müssen sie Zuckerwasser als Ersatz füttern.

Neben all dieser Theorie, die es zu hören gab, durften auf Hof Holz aller die jungen Besucher auch selbst Hand anlegen – und schleudern.”